Das Landwirtschaftsrecht weist eine enorme Breite des fachlichen Spektrums auf. Es gibt kaum ein anderes Rechtsgebiet, das in derart viele rechtliche Teilgebiete und juristische Fachgebiete unterteilt ist wie das Landwirtschaftsrecht bzw. das Agrarrecht.
Juristisch gesehen ist dieser Bereich derart vielfältig, dass es einem Laien heutzutage kaum möglich ist, die entsprechenden Grenzen und den entsprechenden Umfang zu erkennen. Es gibt kaum ein Gebiet, das komplexer und komplizierter ist.
Das Landwirtschaftsrecht betrifft nicht allein den Landwirt in seiner täglichen Tätigkeit bei der Pflanzen- oder Tierzucht und der gewinnbringenden Veräußerung der Ernte, sondern die Bevölkerung insgesamt. Es geht insbesondere um das Eigentum mit entsprechenden landwirtschaftlichen Besonderheiten bei der Fruchtziehung und der Ernte sowie Besonderheiten im landwirtschaftlichen Pachtrecht oder landwirtschaftlichen Erbrecht.
Auch das öffentliche Baurecht ist bei der Landwirtschaft von starker Bedeutung, ebenso wie das moderne Lebensmittelrecht, die Möglichkeiten landwirtschaftlicher Kooperationsformen sowie das Umweltrecht und das Europäische Recht mit dem Subventionsrecht.
Der größte Teil des Landwirtschaftsrechts ist jedoch noch immer das sogenannte Pachtrecht, in den §§ 546 ff. BGB geregelt. Auch wenn zumeist entsprechende Pachtverträge heutzutage zwischen den Landwirten und Eigentümerin noch mündlich geschlossen werden, so bedarf es gerade hier eigentlich einer ausführlichen juristischen Beratung. Oft übersehen Landwirte die ihnen zustehenden finanziellen und tatsächlichen Ausgleichsansprüche bei Beendigung von Pachtverhältnissen, weil z.B. der Verpächter plötzlich und unerwartet in den Genuss kommt, sein Agrarland als Bauland veräußern zu können.